Nichts bleibt wie es war!

POSITIVE GEDANKEN ZUR CORONAKRISE

Für uns alle ist die aktuelle Situation ungewöhnlich, besonders und für einige von uns sicher auch nicht leicht. Ändern können wir an der Situation aktuell selber nichts. Was wir aber ändern können – und das gilt nicht nur für diese Situation – ist immer unser eigener Standpunkt. Und genau deswegen reisen wir auch – um uns anderen Sichtweisen zu öffnen. In der aktuellen Situation stellt sich also die Frage, von welcher Seite beleuchten wir das was gerade auf unserer Welt passiert? Martina & Dylan, zwei geschätzte Reisejournalisten und Fotografen-Kollegen haben sich dazu Gedanken gemacht. Seit 2016 leben, arbeiten und reisen Dylan und Martina in ihrem VW Bus Foxy. Kommende Saison sind sie mit ihrer Live-Show „Vanlife“ auch zu Gast bei TRAUM & ABENTEUER und ERDANZIEHUNG.

Text/Bilder: www.ride2xplore.com

Das Wort Krise geht auf das altgriechische Verb „krínein“ zurück und bedeutet soviel wie „trennen“ oder „(unter-)scheiden“. Die Krise unterscheidet also zwischen einem Vorher und einem Nachher – gewissermaßen stellt sie -positiv gedacht – den Wendepunkt zwischen unserem Leben „davor“ und „nach Corona“ dar.  Ein Wendepunkt, der sich im Moment alles andere als gut anfühlt, aber eben auch ein Wendepunkt, der uns einige sehr wichtige Dinge vor Augen führt:


Wir sitzen alle im gleichen Boot
Damit meinen wir die gesamte Welt. Auch wenn wir uns oft und gerne von den anderen abheben wollen oder das Gefühl haben, wir als Nation seien besser als die anderen. Erst dachten wir noch Dinge wie «Ja natürlich passiert das den Chinesen, ist ja klar! Bei uns hat man alles besser im Griff.» Aber wir sind alle viel mehr miteinander verbunden, als es uns vielleicht lieb ist…
Wir glauben zudem, dass es eine wichtige Erfahrung ist, wenn auch wir Europäer in andere Länder nicht mehr einfach so einreisen dürfen. Wenn auch für uns Grenzen plötzlich zu sind und wir spüren was es heißt, wenn unsere Freiheit eingeschränkt ist.
Schafft diese Erkenntniss in Zukunft unter der ganzen Weltgemeinschaft vielleicht mehr Empathie und Verständnis füreinander?


Wir alle sind verletzlich und schließlich auch sterblich
Kein einfaches Thema. Aber eines, welches uns vielleicht dazu durchringen lässt, darüber nachzudenken, wie wir unser Leben tatsächlich leben wollen. Wenn man sich bewusst ist, dass es irgendwann zu spät sein kann, ist man eher bereit, eine Veränderung auch tatsächlich durchzuziehen.
Wir hatten dieses Erlebnis vor drei Jahren in Form eines Falschfahrer-Unfalls. Innerhalb von Sekunden war unser Leben aus den Fugen und total anders. Und ja: Wir realisierten, dass es auch hätte vorbei sein können. Dieses Erlebnis ließ uns noch stärker an unserem Traum festhalten und von da an unser Leben jeden Tag mit Dankbarkeit und Wertschätzung leben. Wir spüren seitdem genau, welcher Weg und welche Werte uns wichtig sind und wohin wir mit viel Lebensfreude jeden Tag gehen wollen.


Unser Leben ist zu kurz, um es mit Dingen und Menschen zu füllen, die uns nicht glücklich machen
Wir sehen heute mehr denn je die Wunder in den kleinen Dingen und sind dankbar dafür, gesund zu sein. Eine Dankbarkeit und eine Wertschätzung für unsere Gesundheit, die wir im hektischen Alltag oft vergessen. Und wir sind uns bewusst geworden, dass im Alltag glücklich zu sein extrem wichtig ist.
Nun stellt Euch vor: Ein Großteil der Gesellschaft realisiert in dieser Krise, die uns unsere Verletzlichkeit so klar aufzeigt, was sie tatsächlich glücklich macht und was nicht? Welche Menschen ihnen viel bedeuten und welche eher nicht mehr? Aus welchen Hamsterrädern sie sich befreien sollten und in welche neue Herausforderungen sie liebend gerne hineinspringen möchten?
So gesehen ist die momentane Zeit auch ein Geschenk für unsere Welt!


Weniger Arbeit bedeutet weniger Stress und mehr Zeit für uns und unsere Projekte
Davon ausgenommen sind natürlich die Menschen, die unser Gesundheitssystem und die Versorgung mit Lebensmitteln aufrecht erhalten und noch einige Wochen bis zur Erschöpfung und in der realen Gefahrenzone arbeiten.
Danke, Danke, Danke Euch! Ihr seid allesamt Helden!
Die Situation jetzt ist für uns andere dennoch eine Chance, dass wir als Gesellschaft viel schneller einen neuen Weg einschlagen – einen Weg hin zu einer neuen und gesünderen Arbeitsweise! Allgemein zeigt sich überall plötzlich mehr Kreativität, Improvisationstalent und vor allem etwas sehr Wichtiges: Veränderung ist möglich!
Wir erleben vielleicht auch, dass weniger zu arbeiten nicht so sehr schadet. Dass schneller, höher, weiter nicht unsere Zukunft sein kann? Es geht nämlich in der heutigen Zeit noch eine andere Pandemie um: 40% der Arbeitnehmer leiden an mitteleren bis schweren Burn-Outs und jährlich kommt es wegen Burn-Out weltweit zu bis zu 120.000 Toten. Vielleicht tut hier eine Veränderung uns allen wirklich gut?


Freizeitbeschäftigung – ist weniger mehr?
Weniger Beschallung, weniger Belustigung, weniger Ablenkung. Was bleibt sind wir – mit uns und der Natur. Und genau das können wir noch tun: raus in die Natur und Social Distancing da ausüben, wo es am besten geht – in der Einsamkeit. Vielleicht sogar ohne Internetempfang? Denn regelmäßiges «Media Distancing» kann ebenso helfen sich besser zu fühlen und wirklich abzuschalten. Alleine draußen in der Natur zu sein, tut so gut und stößt Gedankengänge an, die wir sonst gerne beiseite schieben.
Uns kommt diese neue Realität sogar ein wenig wie ein gesellschaftliches Vanlife-Experiment vor. Alle müssen nun für ein paar Wochen auf engem Raum zusammen leben lernen, sie müssen etwas langsamer leben und bewusstere Entscheidungen treffen…


Wir wissen nicht was morgen ist
Wir denken, dass wir normalerweise die «Kontrolle» darüber haben was passiert. Eine Kontrolle, die uns Sicherheit gibt. Durch das, was momentan alles um uns herum geschieht, lernen wir, dass es diese Sicherheit, diese Kontrolle einfach nicht gibt.
Wir erzählen davon auch in unserem Vortrag, dort bezogen auf unseren Unfall, bei dem wir hautnah erlebten, was es heißt, wenn das Leben sich von einem Tag auf den anderen total verändert.
Derzeit erleben wir alle genau das – unser Leben hat sich verändert und wir wissen nicht was morgen ist. Wir können uns in solchen Situationen verkriechen vor der schrecklichen Welt da draußen und in unserem Kopfkino die grässlichsten Dinge abspielen lassen. Oder wir lernen diese Erfahrung anzunehmen, unseren Standpunkt zu verändern, uns außerhalb unserer Komfortzone zu bewegen und uns da langsam wieder wohl zu fühlen. Auch weil wir jetzt vielleicht viel besser spüren können, was uns wirklich wichtig ist.


Bürde und Belastung oder eine Herausforderung an der wir wachsen können?
Wer sich darüber im Klaren ist, dass Sicherheit und Kontrolle in unserem Leben nur eine Illusion sind, der wird bei der nächsten Planänderung (und die wird bestimmt bald kommen) sagen: Okay! Es ist wieder mal soweit und wie machen wir weiter? Was kann ich aus der aktuellen Situation lernen? Wer immer alles unter Kontrolle haben will, wird hingegen an dieser Situation sehr schnell zerbrechen.
Wir wünschen Euch allen genügend Vertrauen, dass alles irgendwie gut wird und es irgendwann einen Sinn für alles gibt. Habt den Mut Euch auf diese neuen Herausforderungen einzulassen.


Jeder tut was er kann
Wir sind dem, was auf uns zukommt im Übrigen nicht einfach nur ausgeliefert, sondern können uns jederzeit entscheiden, wie wir mit einer Situation umgehen. Regen wir uns auf, über all die «rücksichtslosen Idioten», die Hamsterkäufe tätigen? Oder sehen wir in ihnen Menschen, die einfach nur aus Angst handeln? Menschen, die ganz bestimmt einen anderen Erfahrungsrucksack mit sich herumtragen als wir. Wer sie wirklich sind, spielt keine Rolle, sondern wie wir darauf reagieren, weil der Ärger bleibt im Endeffekt bei uns und schadet nur unseren Nerven und unserem eigenen Immunsystem. Der Schaden ist größer, als wenn wir versuchen, unseren Mitmenschen mehr Mitgefühl entgegenzubringen.
Das Selbe gilt auch für unsere Meinung gegenüber den Entscheidungen der Regierung: Macht sie alles falsch und reagiert sie wieder viel zu spät? Oder sehen wir die Menschen, die einfach nur nach dem aktuellem Wissensstand, das Bestmögliche tun, um uns alle gut auf die andere Seite zu bringen?
If you can be anything – be kind.


Veränderung ist immer Teil unserer Welt
Nichts bleibt so, wie es derzeit ist. Wir werden irgendwann diese Corona-Krise hinter uns haben und vielleicht mit mehr Menschlichkeit und Bewusstsein dafür, was wir wirklich brauchen, mit Solidarität und Achtsamkeit füreinander auf der anderen Seite wieder auftauchen. Ja, vielleicht erleben wir einfach gerade eine Zeit in der diese Werte wieder wichtiger werden als der Wert des Geldes. All die Solidarität, die sich von Tag zu Tag überall vermehr zeigt, stimmt durchaus hoffnungsvoll.
Wir lernen zusammenzustehen, in Zeiten, in denen jeder alleine sein muss.
Wie stark werden wir dann erst sein, wenn wir wieder gemeinsam unterwegs sein können?
Irgendwann werden wir wieder zusammensitzen und über das, was heute passiert Geschichten erzählen, die unter anderem sicher auch von Klopapier handeln werden.


Bleibt gesund, bleibt bei Euch und bleibt so positiv wie möglich!
Martina & Dylan
und euer Blog Team Kerstin, Olaf, Daniel und Dani


PS: Fällt Euch trotzdem die Decke auf den Kopf so schreibt uns, wir sind gerne auch im persönlichen Austausch für euch da.
PPS: Vielleicht braucht ihr noch ein bisschen Beschäftigung und ihrschaut euch mal das inspirierende Buch „Einfach leben“ von Martina und Dylan an…
Hier geht`s direkt zum Buch und zu einer Leseprobe:
https://www.ride2xplore.com/deutsch/die-b%C3%BCcher/

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